„Träume auf die Straße bringen“

Bei einem Azubi-­Event Lust auf den Beruf bekommen: Der 17-jährige Ramon wird Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker in der Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik © Niesmann+Bischoff GmbH
(Nicht nur) Sommerzeit ist Reisezeit. Immer mehr Menschen fahren mit ihrem eigenen Caravan oder Reisemobil in den Urlaub. Der Bau und die Wartung dieser Fahrzeuge ist hochkomplex – deshalb bietet die Branche seit dem 1. August 2023 eine ganz neue Spezialisierung in der Ausbildung an.
Elke Zapf
Elke Zapf
Freie Journalistin

„Träume auf die Straße bringen“ – mit diesem Slogan wirbt der Caravaning Industrie Verband e.V. (CIVD) für die neue Ausbildung in der Caravan- und Reisemobiltechnik, die seit dem 8. Mai 2023 offiziell anerkannt ist. „An diesem Tag wurde die Verordnung über die Berufsausbildung im Bundesgesetzblatt veröffentlicht“, erklärt Tim Rüttgers, Referent Technik und Umwelt beim CIVD. „Selten wurde eine Neuordnung so schnell auf den Weg gebracht“, betont der Experte. In nur eineinhalb Jahren sei „eine ganz neue Fachrichtung eines Ausbildungsberufs ­entwickelt“ worden.

Sonnige Karriere-Aussichten

Über die Ausbildung mit dem Titel „Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik“ freuen sich sowohl die Hersteller der beliebten Fahrzeuge als auch die Handelspartner und Karosseriebau-Werkstätten. „Reisemobile und Caravans sind hochkomplexe Fahrzeuge und müssen von Expertinnen und Experten mit umfassendem Know-how zusammengebaut und von Fachleuten gewartet und repariert werden“, sagt Carina Geiger, Personalreferentin bei der Erwin Hymer Group SE. „Unsere Branche hat durch Corona einen echten Boom erlebt. Allein in den letzten drei Jahren wurden in Deutschland fast 300.000 Reisemobile und Caravans neu zugelassen“, so Geiger. Sie ist sich sicher: „Wer bei uns eine Ausbildung beginnt, hat sonnige Karriereaussichten.“

Das sieht auch Johannes Haidn von der Knaus Tabbert AG im bayerischen Jandelsbrunn so, einem weiteren führenden Hersteller von Reisemobilen, Caravans und Camper Vans in Europa. „Unsere Produkte wecken Emotionen und lassen sowohl Urlaubsträume als auch Karrierewünsche wahr werden“, sagt der stellvertretende Personalleiter.

Worauf es beim Bau und der Wartung der Fahrzeuge genau ankommt, lernen die Auszubildenden in insgesamt dreieinhalb Jahren, beginnend mit den handwerklichen und Kfz-technischen Grundlagen. „Erst danach kommt das Spezialwissen über Freizeitfahrzeuge hinzu“, erklärt Haidn. „Da fallen die unterschiedlichsten Arbeiten an, zum Beispiel die Herstellung von Innen- und Außenteilen aus Holz, aber auch die Installation von Elektronik und Flüssiggas.“

Begeistert von dieser Vielfalt zeigt sich der 17-jährige Ramon. „Eigentlich wollte ich Fachkraft für Lagerlogistik werden“, sagt der frischgebackene Auszubildende. „Aber dann war ich bei einem Azubi-Event bei dem Wohnmobilhersteller, bei dem mein Onkel arbeitet. Da wurde die neue Ausbildungsrichtung vorgestellt, und ich wusste sofort, dass ich das machen will.“ Gesagt, getan: Am 1. August begann Ramon seine Ausbildung bei der Niesmann+Bischoff GmbH, einer Tochterfirma der Erwin Hymer Group, und freut sich über den krisensicheren und zukunftsorientierten Arbeitsplatz, mit dem er Träume auf die Straße bringen kann.

Gut zu wissen

  1. Allein in den letzten drei Jahren wurden in Deutschland fast 300.000 Reisemobile und Caravans neu zugelassen.
  2. Seit August 2023 bieten Hersteller, Händler und Werkstätten die neue Ausbildung „Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in Fachrichtung Caravan- und Reisemobiltechnik“ an.
  3. Die vielseitige Ausbildung dauert insgesamt dreieinhalb Jahre.
  4. In der 18-monatigen Grundausbildung lernen die Auszubildenden die handwerklichen und Kfz-technischen Grundlagen kennen. Danach kommt das Spezialwissen über Freizeitfahrzeuge hinzu.

Mehr Informationen

www.sonnigekarriere.de

Umsetzungshilfen

Ende August hat das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) folgende Informationen veröffentlicht:

BIBB / Informationen zu Aus- und Fortbildungsberufen

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