Die Kommunikation im Ausbildungsbereich „umflippen“: Flip

© Bernhard J. Widmann
Ein Social-Media-Tool für Ausbildungsbetriebe – Flip scheint damit einen Nerv getroffen zu haben. Erst vor drei Jahren gegründet, hat das Unternehmen bereits 20 Mitarbeiter. POSITION stellt die Stuttgarter beispielhaft in Steckbriefform vor: als eines von acht Start-ups einer Serie zum Heft.
Tonia Sorrentino
Tonia Sorrentino
Journalistin für Recruiting & Human Ressources © Anna Schwartz

Flip

Standort: Stuttgart
Gründungsdatum: 16. Januar 2015
Mitarbeiter: 20
Branche: IT-Software

Portfolio

Flip bietet ein speziell für den Ausbildungsbereich deutscher KMUs sowie Konzerne entwickeltes Social-Collaboration-Tool (Flip 1.0). Die Plug-and-Play-Komplettlösung basiert auf einer Software für mobile Endgeräte und Desktop-Varianten und lässt sich als Web-App im Corporate Design des Nutzers sicher und einfach in die firmeneigenen IT-Strukturen integrieren sowie ortsunabhängig bedienen. Die intuitive Handhabung hat ihren Ursprung in vielgenutzten Social Media Plattformen. Ein zweites Produkt für dieselbe Zielgruppe befindet sich derzeit in der Entwicklung: ein Messenger, der auf die umfassenden Anforderungen der ganzheitlichen internen Kommunikation in Unternehmen ausgelegt ist.

Idee und Vision

Innerhalb eines Unternehmens sollte die Kommunikation sowohl zwischen einzelnen Personen als auch ganzen Abteilungen schlank, einfach und intuitiv verlaufen – wie ein WhatsApp-Chat. Heutzutage, das beobachten die beiden Gründer Benedikt Ilg und Giacomo Kenner aus Stuttgart, erreicht klassische interne Unternehmenskommunikation oftmals nur einen ausgewählten, bewusst aufnahmebereiten Kreis, nicht aber alle Mitarbeiter im Haus und außerhalb. Dies ist jedoch wichtig für eine intakte Unternehmenskultur und, darauf aufbauend, den nachhaltigen Geschäftserfolg. Zu diesem Zweck sollten sich auch möglichst alle Mitarbeiter auf derselben Ebene wähnen, Kommunikation darf nicht an bestimmten Gruppen vorbeilaufen, zum Beispiel solchen, die angesichts der Digitalisierung andere Interaktionsgewohnheiten und -ansprüche haben. Die Features von Social-Media-Plattformen und modernen Messengern sind, da sie auch häufig fest ins private Umfeld integriert sind, gut geeignet, um sie mit den entsprechenden Anpassungen auch im Business-Bereich einzusetzen. Weitere Vorteile: hohe Reichweite, langfristige Akzeptanz, lebendige Kommunikation in Echtzeit, einfache Absprachen, schnelle Expertenfindung und Community-Bildung im beruflichen Kontext. Überdies ist es essenziell, dass die Verständigung auch auf dem digitalen Weg datensicher bleibt. Das gewährleistet das Start-up unter anderem mit dem Hosting auf deutschen Servern und der Entwicklung gemäß aktuellen Anforderungen von Datenschutzexperten und einer Arbeitnehmervertretung. Mit „Flip Next“ möchte das Start-up aus Stuttgart den deutschen Markt revolutionieren, Kommunikation „umflippen“ und auf eine sichere Basis stellen – damit die Generation von morgen nicht auf Kommunikationsmitteln von gestern zurückgreifen muss.

Anstoß und Entstehung

„Das alles könnte doch viel einfacher und schneller gehen.“ Diesen Gedanken hatte CEO Benedikt Ilg damals oft. Als Young Professional fühlte er sich bei seinem ehemaligen Arbeitgeber, bei dem er eine Duale Ausbildung absolvierte, nicht angesprochen. Oft empfand er Frust über fehlende Innovation in der internen Kommunikation – trotz des Status des Konzerns als einer der führenden Innovationsträger der deutschen Wirtschaft. Von Unternehmensseite fehlten sowohl Fachkenntnisse als auch Kapazitäten, daher nahm er einen Auftrag zur Selbstentwicklung an und entwickelte zusammen mit zwei Freunden ein Tool, das die Lösung bringen sollte: auf moderne Weise den modernen Kommunikationsgewohnheiten der Angestellten entgegen kommen und Verständigung deutlich vereinfachen. Nachdem die erste Version – „Flip 1.0“ – in Ausbildungsabteilungen erfolgreich eingesetzt wurde, erhielten die Gründer einen zweiten Entwicklungsauftrag. „Flip Next“ kommt Anfang 2019 auf den Markt und wird auch weiterhin Unternehmen mit mehreren Zehntausend Mitarbeitern ausstatten.

© Bernhard J. Widmann

Die Start-Up-Serie zum Heft

Clouds statt Aktenordner-Regale; Seminare via Webcam statt Präsenzveranstaltungen; Korrespondenz via Messenger statt Telefon und E-Mail; Lernen via App auf Basis intelligenter Algorithmen, Kooperation mit Robotern… digitaler Wandel bedeutet vor allem auch Wandel für die Bildungslandschaft. Unternehmen sollten Trends, mögliche Auswirkungen, aber auch eigene Ziele im Blick haben, um nachhaltig konkurrenzfähig zu bleiben. Gar nicht so einfach, denn neben Chancen bietet das digitale Zeitalter auch Herausforderungen.

Unsere Autorin Tonia Sorrentino stellt anlässlich unserer Titelstory „So gelingt die digitale Transformation“ (Erscheinungstermin: 15. Januar) beispielhaft acht Start-Ups aus ganz Deutschland vor, die bereits heute Produkte und Dienstleistungen im Bereich Aus- und Weiterbildung, aber auch Recruiting für morgen anbieten. Und: die den Lesern – vielleicht – helfen können, die digitale Transformation zu meistern.

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