In der Krise werden Helden gemacht

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Die aktuelle Situation führt zu vielen Unsicherheiten. Sie verändert unsere Arbeitswelt und verlangt uns einiges ab – darunter auch schnelles und agiles Handeln. Wie Sie jetzt als Ausbilder punkten.
Katrin Bitterle
Katrin Bitterle
Führungskräfte-Coach und Mental-Trainerin

Die Anforderungen an Ausbilder ändern sich, der Druck wird in der Krise größer. Gleichzeitig bieten sich neue Chancen, sich als Ausbilder in einem ganz neuen Licht zu zeigen. Denn gerade Azubis brauchen in dieser schwierigen Zeit Perspektiven und suchen nach Vorbildern und Halt.

Die folgenden fünf Tipps können helfen, auf die Sorgen und Bedenken der jüngeren Mitarbeiter einzugehen und die Azubis gleichzeitig zu stärken und zu motivieren.

Zeigen Sie Empathie

Zeigen Sie Verständnis für die Ängste und Sorgen Ihrer Auszubildenden. Den ersten Schritt ins Berufsleben haben sie mit viel Motivation und Elan gesetzt. Nun fühlen sich einige erst einmal ausgebremst – und manch einem kann die Ungewissheit über die Zukunft regelrecht den Boden unter den Füßen wegziehen.

Signalisieren Sie Ihren Auszubildenden, dass sie nicht alleine sind. Zeigen Sie, dass Sie ihre Sorgen und Unsicherheiten nachvollziehen können und dass es normal und okay ist, diese zu haben. Durch eine offene und ehrliche Kommunikation lassen sich viele negative Emotionen gemeinsam aufarbeiten.

Geben Sie Halt

Wenn Sie Ängste und Sorgen besprechen, dann ohne sie zu dramatisieren oder Panik hervorzurufen. Sprechen Sie sachlich und objektiv über mögliche Risiken, aber auch über Chancen, die sich jetzt ergeben. Tun Sie dies mit langsamer, ruhiger und tiefer Stimme – dies vermittelt zusätzlich Vertrauen und Ruhe.

Damit zeigen Sie, dass man die aktuelle Lage nicht auf die leichte Schulter nehmen, sich aber auch nicht davon einschüchtern oder lähmen lassen sollte.

Organisieren Sie virtuelle Team-Events

Durch virtuelles Arbeiten oder „Social distancing“ rücken wir alle, zumindest physisch gesehen, etwas weiter auseinander. Achten Sie darauf, dass dies nicht auch auf einer mentalen und emotionalen Ebene passiert. Zeigen Sie sich kreativ und innovativ und finden Sie Möglichkeiten und Wege, wie man als Team zusammenfinden und -kommen kann.

Organisieren Sie beispielsweise eine virtuelle Schnitzeljagd, ein virtuelles Team-Essen (jeder darf sich auf Kosten der Firma eine Pizza bestellen). Oder machen Sie gemeinsam bei virtuellen Wohltätigkeitsaktionen mit.

Überlegen Sie sich ein Azubi-Projekt, das Ihre Auszubildenden als Team umsetzen können. Vielleicht ist das die neue Website, ein Vorschlag zur Verbesserung der Nachhaltigkeit und zum Umweltschutz oder ein regelmäßiger virtueller Kaminabend, in dem die Führungskräfte aus dem Nähkästchen plaudern und der von den Azubis organisiert wird.

Richten Sie den Fokus auf gemeinsame Ziele

Die aktuelle Situation rund um Corona lähmt viele Menschen und schüchtert sie ein. Helfen Sie Ihren Azubis aus diesem Loch heraus, in dem Sie sie an die gemeinsamen Ziele erinnern. Gehen Sie beispielsweise mit Ihren Azubis Ausbildungspläne und Lernziele durch, besprechen Sie nächste Schritte und zeigen Sie, dass das Leben weitergeht. Ein Ziel vor Augen motiviert uns und treibt uns Menschen an!

Sorgen Sie für ein „Wir-Gefühl“

Verdeutlichen Sie Ihren Azubis, dass sie in der aktuellen Lage nicht alleine dastehen, sondern dass Corona das gesamte Unternehmen betrifft. Besprechen Sie die Maßnahmen der Geschäftsleitung und wie jeder Mitarbeiter seinen Teil dazu beiträgt.

Gerade jetzt ist es wichtig, ein „Wir-Gefühl“ hervorzurufen, indem Sie die Gesamt-Situation erläutern. Durch das Aufzeigen des großen Ganzen helfen Sie Ihren Azubis, eine übergeordnete Perspektive einzunehmen – und somit auch die eigene Lage besser einzuschätzen.

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