„Wow! Der Sprung ins kalte Wasser…“

Der Sprung ins kalte Wasser
Für mehrere Wochen nach Riga: Marlene Volmer (rechts) absolvierte ein Praktikum in einem Telekommunikationsunternehmen und entwickelte dort ein Social-Media-Konzept © Marlene Volmer
Vier Wochen verbrachte Marlene Volmer aus dem nordrhein-westfälischen Holtwick in Lettland. Für die angehende Kauffrau für Marketingkommunikation war der Auslandsaufenthalt mehr als nur ein spannendes Erlebnis. Von den Erfahrungen ihrer Auszubildenden profitiert auch ihre Chefin.
Anja Rüweling
Anja Rüweling
Projektreferentin PR- und Marketing bei Berufsbildung ohne Grenzen

Vier Wochen verbrachte Marlene Volmer aus dem nordrhein-westfälischen Holtwick in Lettland. Für die angehende Kauffrau für Marketingkommunikation war der Auslandsaufenthalt mehr als nur ein spannendes Erlebnis. Von den Erfahrungen ihrer Auszubildenden profitiert auch ihre Chefin.

„Wow! Der Sprung ins kalte Wasser…“, staunt Anja Meuter, als sie das Video des Bungeejumping-Sprungs ihrer Auszubildenden Marlene Volmer sieht. Die Inhaberin und Geschäftsführerin der Werbeagentur „Team Meuter“ blickt ihrer Auszubildenden über die Schulter, als diese Bild- und Videomaterial von ihren Erlebnissen in Lettland präsentiert.

Viereinhalb Wochen verbrachte Marlene in der lettischen Hauptstadt Riga und der baltischen Region. Die 20-Jährige absolvierte ein Praktikum in einem Telekommunikationsunternehmen und entwickelte in diesem Rahmen ein Social-Media-Konzept. „Die Aufgaben und Arbeitsweisen hier und in dem Partnerbetrieb in Riga unterscheiden sich gar nicht groß. Das Präsentieren meines Konzepts auf Englisch war zunächst eine Herausforderung, die ich aber gemeistert habe“, erzählt Marlene.

Dass das gewonnene Selbstvertrauen auch bei Kunden-Präsentationen in der eigenen Agentur zum Tragen kommt, darauf freut sich die Unternehmerin: „Da wir auch internationale Kunden haben, kann Marlene die Präsentationen für sie zukünftig vorbereiten und halten“. Denn, so viel stand schon vor dem Auslandspraktikum fest, Marlene wird nach Abschluss ihrer Prüfung Anfang des kommenden Jahres übernommen.

Anja Meuter und Marlene Volmer
Anja Meuter ermöglichte ihrer Auszubildenden Marlene Volmer ein Praktikum im Ausland

Ein Grund mehr für die Unternehmerin, ihrer Auszubildenden einen Auslandsaufenthalt zu ermöglichen: „Durch das Angebot hoffe ich natürlich auch, dass ich sie langfristig an meine Agentur binden kann“. Aufmerksam auf das Thema Auslandsaufenthalte in der Berufsbildung wurde Anja Meuter, als sie als Vorsitzende eines IHK-Regionalausschusses ein anderes Unternehmen für dessen Engagement im Bereich Auslandspraktika auszeichnete.

Überzeugungsarbeit musste Marlene bei ihrer Chefin jedoch nicht mehr leisten. „Ich hatte in der Berufsschule in Münster von der Möglichkeit gehört, Auslandspraktika während der Ausbildung zu machen. Meine Mitschülerin Lara war ebenfalls daran interessiert“, erzählt Marlene. Für die Planung und Organisation nahm sie Kontakt zur Mobilitätsberaterin Nadine Rosell an der IHK Nord Westfalen auf, die dort als Mitglied des Netzwerks „Berufsbildung ohne Grenzen“ zum Thema Auslandspraktika berät.

„Wir haben zunächst zusammen besprochen, welche Länder für Marlene und Lara in Frage kommen – auch unter Corona-Bedingungen. Letztendlich fiel die Wahl auf Riga, weil Lettland sehr innovativ ist und für die beiden angehenden Kauffrauen für Marketingkommunikation im Bereich Digitalisierung viel zu bieten hat“, beschreibt Nadine Rosell den Prozess. Für die beiden Auszubildenden hieß es dann, Bewerbungen schreiben und Flüge buchen. Bei all dem, sowie bei der Organisation und Förderung des Aufenthaltes, stand die Mobilitätsberaterin unterstützend zur Seite. Finanzielle Unterstützung erhielt Marlene durch das Programm Erasmus +, welches den Hauptteil ihrer Reisekosten und die Unterkunft abdeckte.

Dass die Planung und Organisation des Auslandsaufenthaltes vorrangig bei der Auszubildenden liegt, war Anja Meuter wichtig. „Marlene sollte und konnte sich eigenständig kümmern. Mein Aufwand war sehr gering. Ich musste lediglich ein paar Aufgaben von ihr für die Zeit des Praktikums übernehmen und verteilen sowie ihren Lohn in diesem Monat weiterzahlen.“ Einen kleinen Zuschuss gab es dann noch von der Chefin. Denn für die Unternehmerin ist das Möglichmachen von Auslandsaufenthalten eine Investition in die Zukunft.

Marlene hat der Sprung ins kalte Wasser gut gefallen. Für sie steht fest: „Das möchte ich nach der Ausbildung noch mal machen“. Und das ist als junge Fachkraft bis zu einem Jahr nach der Ausbildung auch noch möglich.

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